anche Konstruktionen haben ungewöhnliche Ursachen – so auch diese, denn das was schlußendlich zur Entstehung des Red- Porsche- Killers führte, war alles andere als normal. Hintergrund für den Red- Porsche- Killer war eine Wette, zu der sich Brösel nach einigen Querelen mit seinem Kontrahenten Holgi hinreißen ließ. Und so wurde auf einem Kneipenblock vertraglich festgehalten, was später im legendären Rennen von Hartenholm 1988 gipfelte. Dabei mußte erst noch das Gefährt zusammengeschustert werden, das Holgis Porsche vom Asphalt blasen sollte.
Gemeinsam mit Ölfuß, der aufgrund seiner grandiosen Tüfteleien an alten Horexmaschinen bereits einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt hatte, fachsimpelte Brösel über die technischen Möglichkeiten, wie vier Horex- Motoren so miteinander zu vereinen seien, um dem zukünftigen Geschoss den nötigen Vorschub zu gewähren.
er ursprüngliche Plan sah vor, einfach vier Motoren einer Horex Regina zu nehmen, die Getriebe abzuschneiden, und die Kurbelwellen über Primärketten miteinander zu verbinden.
Ein altes BSA- Getriebe, das die Motorkraft auf das Hinterrad übertragen sollte, wurde letztendlich aus Stabilitätsgründen durch eine Harley- Gearbox aus dem Dragstersport ersetzt.
Natürlich mußten auch die Motoren so modifiziert werden, dass sie den zu erwartenden Belastungen anstandslos trotzen konnten. Zu diesem Zweck wurden Kurbelwellen, Pleuel, Lager und Kurbelwangen entsprechend angefertigt. Die 550 ccm Aluzylinder mit Laufbuchse mußten ebenfalls eigens für den Red- Porsche- Killer erfunden und entwickelt werden. Die aufs Feinste gewuchteten Wellen und Lager waren den höchsten Ansprüchen gewachsen.
a man sich beim Anfertigen der einzelnen Motorteile kaum auf Lehrbücher verlassen konnte, wurde alles selbst berechnet, ausprobiert und entweder beim Test vernichtet, oder für gut befunden.
Nachdem sich das Zahnradgefüge des Getriebes in äußerst komplizierter Anordnung der Funktionsfähigkeit gebeugt hatte, und nun bereit war, die Motorleistung der einzelnen Aggregate aufzunehmen und innerhalb des Primärgehäuses weiter zu geben, schien das Gröbste überstanden.
Nichts desto weniger wartete immer noch eine wahre Sisyphusarbeit auf die Bastler bis der Red- Porsche- Killer vollendet war.
Das ausgeprägte Ästhetikempfinden von Brösel und Ölfuß hatte zur Folge, dass der Rahmen immer wieder geändert werden mußte, bis er schließlich soweit gediehen war, dass die wahrscheinschlich breiteste Gabel Schleswig- Holsteins der ganzen Konstruktion einverleibt werden konnte.
uvor aber hatte man den Rahmen mit Motoren und allen dazugehörenden Anbauteilen zur Einheit gebracht, was selbstverständlich auch das komplette Fahrwerk umfasste. Dies betraf hauptsächlich die hinterste Kurbelwelle, die über einen fetten Zahnriemen das Getriebe in Bewegung brachte. Von dort sorgte eine Kette für den Hinterradantrieb.
Eine komplette Brembo- Bremsanlge sollte über drei Bremsscheiben wirkend das ganze Gerät notfalls zum Stehen bringen.

achdem alle Teile ihren vorgesehenen Platz eingenommen hatten, war die Arbeit am Red- Porsche- Killer aber noch keinesfalls beendet. Und wer der Meinung war/ist, dass das Zusammenfügen der unzähligen Einzelteile zu diesem Gesamtkunstwerk der schwerste Part der Aktion gewesen sei, der täuscht sich.…
Diesen Rang nahm nämlich das Synchronisieren aller relevanten Segmente ein. Denn hierzu müssen nicht nur die Vergaser den gleichen Durchfluss haben, sondern auch die Zündzeitpunkte und deren Verstellung bei höheren Drehzahlen aufs Exakteste abgestimmt sein.

ls alles eingestellt und abgestimmt war, konnte nun der Red- Porsche- Killer mittels eines externen Anlassers angerissen werden – ein erhabener Augenblick, wie man sich vorstellen kann.
Immerhin sorgen die leergeräumten Krümmer dafür, dass die vier Motoren ungehindert ihren Wohlklang in die Welt brüllen können – welch herrlicher Wohlklang!